Die Geschichte von Triumph 

Die Zeit vor Hinckley

Siegfried Bettmann gründete die Triumph Cycle Company im Jahr 1897 und erstand ein Grundstück im britischen Coventry, wo er mit der Herstellung von Fahrrädern begann. Mit fortschreitender Technik ging die Firma im Jahr 1902 zur Produktion von motorbetriebenen Rädern über. 1905 standen die Produktionszahlen bereits bei 500 Motorrädern pro Jahr, und Design, Herstellung und Montage fanden komplett auf dem Grundstück in Coventry statt. In den folgenden 18 Jahren hatte Triumph ein stetiges Wachstum zu verzeichnen, und begann 1923 zusätzlich zu den Motorrädern auch mit der Herstellung von Automobilen. Nur zwei Jahre später, im Jahr 1925, hatte die Motorradfabrik in Coventry bereits eine Größe von 50.000 Quadratmetern, beschäftigte 3000 Mitarbeiter und wies Produktionszahlen von 25-30.000 Einheiten pro Jahr auf. Durch die frühen dreißiger Jahre hindurch blieb die Motorradindustrie recht stabil, und das Unternehmen kam 1935 zu der Entscheidung, die Auto- und Motorradbereiche voneinander zu trennen. (Die Fahrradherstellung war bereits im Jahr 1932 verkauft worden.) Nach einiger Zeit wurde der Unternehmenszweig der Motorradherstellung verkauft und in Triumph Engineering Co. umbenannt. Im zweiten Weltkrieg beschlagnahmte die Regierung praktisch alle gebauten Maschinen, und die Produktion wurde auch in den Kriegsjahren fortgeführt, obwohl die Fabrik in Coventry 1942 zerstört wurde. Das Unternehmen zog zunächst in eine behelfsmäßige Produktionsstätte in Warwick und später in eine neue Fabrik in Meriden um. 1946 wurde die Herstellung von Motorrädern für die Zivilbevölkerung erneut aufgenommen; nun, da die Versorgungslinien wieder offen waren, baute Triumph das Händlernetz in den Vereinigten Staaten erneut auf. 1951 kaufte der BSA Konzern die Firma Triumph, wobei allerdings der Markenname Triumph beibehalten wurde und die Firma ein eigenständiges Unternehmen innerhalb des Konzerns blieb. Nach dem Krieg waren Produktion und Verkaufszahlen stetig angestiegen, und im Jahr 1965 wurden in der Fabrik in Meriden wöchentlich rund 800 Fahrzeuge hergestellt, von denen achtzig Prozent für den Export in die USA bestimmt waren. Mit dem Bau von rund 46.800 Fahrzeugen im Jahr erreichte die Produktion ihren Höhepunkt im Jahr 1969. 1968 wurde die erste Maschine mit drei Vergasern - die Triumph Trident - gebaut. (Das Unternehmen hatte sich vorher auf die Herstellung von Motorrädern mit Einzel-und Doppelvergasern konzentriert.) In den frühen siebziger Jahren führte die schleppende Versorgung mit Teilen in Kombination mit Verarbeitungsproblemen zu Verzögerungen in der Produktion, und im Jahr 1972 schloß sich in einem von der Regierung geförderten Schritt der BSA Konzern mit Norton Villiers zusammen, und Norton-Villiers-Triumph (NVT) wurde gegründet. 1973 kündigte NVT an, daß die Fabrik in Meriden geschlossen werden würde, was zu einem Sitzstreik der Beschäftigten führte. Die Produktion kam zum Stillstand, und im folgenden Jahr, 1974, wurden praktisch gar keine Motorräder gebaut. Nach intensiven Verhandlungen wurde dann im Jahr 1975 die 'Meriden Workers' Co-operative' gegründet, und mit einem von der britischen Regierung bewilligten Zuschuß konnte ausreichend Kapital aufgebracht werden, um die Produktion von 750 cm3 Bonnevilles und Tigers in der Fabrik erneut aufzunehmen. Wenig später kaufte die Kooperative von NVT die Rechte am Markennamen Triumph, und die Herstellung steigerte sich langsam auf Zahlen von 350 Maschinen pro Woche. Trotz weiterer Unterstützung durch die Regierung ging die Kooperative allerdings 1983 in Liquidation.

Wiederauferstehung der Marke

Kurz nach der Liquidation wurden die Rechte am Eigentum des Triumph Markennamens von John Bloor erstanden. Damit begann die Ära der Hinckley Triumphs, in der wir uns noch heute befinden. Die neue Firma benötigte eine starke und stabile Plattform, auf deren Grundlage eine Reihe von wettbewerbsfähigen Motorrädern entwickelt werden konnte. Das Konzept der aus Modulen zusammengesetzten Produktreihe war geboren. Mit diesem Konzept konnten einzelne Komponenten in mehreren Produkten der Reihe verwendet werden, was es möglich machte, daß eine ganze Reihe verschiedener Maschinen auf derselben Grundlage gebaut werden konnten. Von entscheidender Wichtigkeit war, daß diese unterschiedlichen Maschinen alle praktisch gleichzeitig auf nur einem Fließband hergestellt werden konnten. 1984 wurde mit dem Design der neuen Produktreihe begonnen, und bereits 1988 war das Unternehmen in der Lage, den Bau einer neuen Fabrik zu planen. (Die alte Fabrik in Meriden war in den frühen achtziger Jahren abgerissen worden.) Die Firma kaufte ein Grundstück mit einer Fläche von über vierzigtausend Quadratmetern in Hinckley in der englischen Grafschaft Leicestershire und begann mit dem Bau. Sobald die erste Phase des Baus abgeschlossen war, begann die Vorproduktion, und im Jahr 1990 wurden die ersten Motorradmodelle auf der Ausstellung in Köln vorgeführt. Die Produktion des ersten neuen Modells, der Vierzylindermaschine Trophy mit ihren 1200 cm3, begann im Frühjahr des Jahres 1991. Zu diesem Zeitpunkt wurden in der Fabrik zunächst 8-10 neue Motorräder pro Tag hergestellt. Mit stetigem Anwachsen der Produktionskapazität nahm Triumph den Wiederaufbau eines Netzes von Exportvertriebsfirmen in Angriff. Bereits vor Beginn der Produktion waren zwei Tochtergesellschaften gegründet worden, die Triumph Deutschland GmbH und die Triumph France SA, und in den folgenden zwei Jahren wurde das Netz immer weiter ausgedehnt, bis schließlich eine Triumph Präsenz im größten Teil der Motorradmärkte der Welt vorhanden war. Diese Expansion des Vertriebs fand 1994 ihren Höhepunkt mit der Gründung der Triumph Motorcycles America Ltd. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits 20.000 neue Triumph Motorräder gebaut worden, und im Januar 1995 wurde die Triple Connection Motorradbekleidungs- sowie eine Zubehörproduktreihe auf den Markt gebracht. Triumph Kunden hatten somit Zugriff auf ein rundes Angebot von Triumph Bekleidungs-und Zubehörartikeln. Zu diesem Zeitpunkt standen die Produktionszahlen bei rund 12.000 Maschinen pro Jahr, und mit dem stetigen Anwachsen sowohl der Verkaufszahlen als auch der Produktionskapazität war das Unternehmen nun in der Lage, mehr eigenständige Motorradmodelle zu bauen, die nicht auf dem Baukastenprinzip beruhten. Die ersten dieser Modelle, die Daytona T595 und die T509 Speed Triple, wurden 1996 auf der Ausstellung in Köln vorgestellt und auf den Markt gebracht. Die Produktpalette von Triumph wurde seither mit der Einführung der Sprint ST, der Sprint RS, der zweiten Generation der Tiger, der kürzlich vorgestellten TT600 sowie Hinckley's erstem Twin, der Bonneville, weiter diversifiziert. Bis jetzt hat Triumph über 115.000 Motorräder gebaut. Um die 100 Einheiten werden pro Tag gefertigt, womit die Kapazität des derzeitigen Werks erreicht ist. Vorausschauend hatte man daher schon vor Jahren eine Baugenehmigung für eine neue Fabrik beantragt. Die erste Bauphase dieses neuen Werks wurde im Herbst 1999 fertig gestellt, und einige Fertigungsprozesse wurden bereits dorthin verlegt. Beispielsweise werden alle Stahlrohrrahmen jetzt im neuen Werk gebaut, die Motorräder werden jedoch noch in der ursprünglichen Fabrik montiert. Das neue, über 160.000 m2 große Werk wird bis Mitte 2002 voll in Betrieb genommen, wodurch Triumph die Produktionskapazität auf jährlich 50.000 Motorräder steigern kann.

Chronologie der Thunderbird in Bildern (...unsere Mutti)
(Danke an Börnie !)


T-Bird 1957

T-Bird 1960

T-Bird 1963

Trident 1970

Trident 1971

X 75 1973

T-Bird 1981

T-Bird 1994

"Und Heute....?"